Das Eurofighter-Konsortium führt den bestehenden Wartungsvertrag für das Kampfflugzeug Eurofighter Typhoon fort. Der Vertrag sichert dem Rüstungsunternehmen lukrative und stabile Erträge für die nächsten Jahre.
Etwas Außergewöhnliches ist dies für die Rüstungsbranche jedoch nicht. Nahezu alle Militärs setzen auf diversen Ebenen auf langjährige Instandhaltungsverträge, um die Verfügbarkeit ihres Kriegsgeräts hoch zu halten - ein lukratives Geschäft.
FAQ
Was ist der Eurofighter Typhoon?
Der Eurofighter Typhoon gilt als eines der modernsten Kampfflugzeuge weltweit. Er ist als Mehrzweckkampfflugzeug mit vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten konzipiert.
Seit wann gibt es den Eurofighter Typhoon?
Wie viele Eurofighter Typhoon hat die Bundeswehr?
Welches Unternehmen stellt den Eurofighter Typhoon her?
Wieviel kostet ein Eurofighter Typhoon?
Welche Länder haben den Eurofighter Typhoon gekauft?
Was ist die NETMA?
Verlängerung eines lukrativen Wartungsvertrags bis 2026
Die Eurofighter Jagdflugzeug GmbH und die NETMA haben die Fortführung des bestehenden Instandhaltungsvertrags bis zum Jahr 2026 vereinbart, wie das Unternehmen in einer Pressemitteilung vom 13. August 2021 bekanntgab. Der Vertrag dient der Sicherstellung der Einsatzbereitschaft der Eurofighter-Typhoon-Flotten der teilnehmenden Länder, einschließlich Reparaturen, Ersatzteilbeschaffung, Lagerplanung und Logistik. Der Vertragswert liegt bei 3,9 Mrd. Euro mit Optionen im Wert von weiteren 0,9 Mrd. Euro.
Eurofighter Typhoon: Mehrzweckkampfflugzeug
Der Eurofighter Typhoon gilt als eines der modernsten Kampfflugzeuge weltweit. Er ist als Mehrzweckkampfflugzeug mit vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten konzipiert. Nach seiner erstmaligen Inbetriebnahme im Jahr 2003 und diversen Weiterentwicklungen wurde er mittlerweile von vielen Ländern eingesetzt. Zudem gilt der Jet als kampferprobt, da beispielsweise die britische Royal Air Force ab 2015 Einsätze in Syrien mit Eurofightern Einsätze geflogen ist.
Anschaffungs- und Unterhaltskosten
Die Kosten eines Modells der neuesten Generation belaufen sich für Mitglieder der Europäischen Union auf bis zu 50 Millionen US-Dollar. Nach Angaben des österreichischen Verteidigungsministeriums kostet eine Flugstunde rund 56.000 Euro. Trotz dieser hohen Betriebskosten gilt das Flugzeug als vergleichsweise günstig, insbesondere im Vergleich mit der F-35 von Lockheed Martin. Die Anschaffungskosten einer F-35A liegen bei 77-83 Millionen US-Dollar und einer F-35B bei 101-108 Millionen US-Dollar.
Beliebt in acht Ländern
Der Eurofighter wird von acht Ländern eingesetzt: Deutschland, Italien, Kuwait, Oman, Österreich, Saudi-Arabien, Spanien und im Vereinigten Königreich. Auch Katar hat Kampfflugzeuge dieses Typs bestellt. Die deutsche Luftwaffe hat im November 2020 insgesamt 38 zusätzliche Eurofighter der neuen sog. 4. Tranche bestellt, die ältere Modelle der 1. Tranche ablösen sollen. Allein diese Order sichert die Produktion des Joint Ventures bis zum Jahr 2030.
Joint Venture aus vier Ländern
Der Eurofighter Typhoon bzw. dessen verantwortlicher Hersteller Eurofighter Jagdflugzeug GmbH aus Hallbergmoos bei München ist ein Joint Venture von Airbus Defence and Space GmbH (33 %, Deutschland), Airbus Defence and Space S.A. (13 %, Spanien), BAE Systems PLC (33 %, Großbritannien) und Leonardo S.p.a. (21 %, Italien). Das im Jahr 1986 gegründete Konsortium hat insgesamt neun Standorte in Deutschland, Großbritannien, Spanien und Italien mit über 100.000 Mitarbeitern. Hauptaufgabe der Eurofighter Jagdflugzeug GmbH ist die Konstruktion, Produktion und Weiterentwicklung der Kampjäger. Zentrale Anlaufstelle für Kunden bzw. Regierungen der NATO-Mitgliedstaaten ist die NETMA. Dies ist ein Akronym und steht für „NATO Eurofighter 2000 and Tornado Development, Production and Logistics Management Agency“, ein Exekutivkomitee innerhalb der NATO.
Cash Cow für die Rüstungsindustrie
Instandhaltungsverträge sind finden sich nicht nur im Zusammenhang mit dem Eurofighter Typhoon, sondern sichern der gesamten Rüstungsbranche gute und stetige Ertragsquellen. Bei Militärs sind sie beliebt, weil die Herstellerfirmen besser in der Lage sind, eine hohe Verfügbarkeit der Kampfsysteme zu erreichen, und die gesamte Administration und Logistik um den Betrieb vereinfachen. Beispielsweise haben das brasilianische und mexikanische Militär mehrjährige Full-Service-Verträge mit Airbus im Wert von insgesamt 125 Mio. US-Dollar für den Mehrzweckhubschrauber H225M geschlossen. Dabei sichert Airbus zu, die Streitkräfte der Länder, jeweils rechtzeitig mit neuen bzw. instandgesetzten H225M-Helikoptern auszustatten. In Deutschland kümmert sich die HIL GmbH (HIL steht für Heeresinstandsetzungslogistik) um die laufende Instandhaltung von Panzerfahrzeugen, wie Leopard, Marder und Puma.