In den letzten Jahren sind ESG-Themen stark in den Vordergrund gerückt. Tabakunternehmen sprechen von „Building a better tomorrow“, Kohlekraftwerksbetreiber wollen „energy for a sustainable life“ liefern und Mienenbetreiber sehen sich in einer „key role to play in the global transition to a low carbon economy“.
Gleichzeitig haben sich auch weite Teile der Fondsindustrie neu aufgestellt. Viele Fonds bewerben sich als „nachhaltig“, wobei primär ökologische und soziale Nachhaltigkeit gemeint ist, nicht finanzielle Nachhaltigkeit.
Eine wichtige Säule der Anlagestrategie solcher Fonds sind Ausschlusskriterien. Investitionen in etwa Tabak, Cannabis, Alkohol, Atom- und Fossile Energie, Verteidigung und Mining werden in der Regel ganz oder weit überwiegend ausgeschlossen.
Mit dem Ausschluss weiter Teile von soliden und substanzstarken Unternehmen aus dem Anlageuniversum, wird es aber schwer, ein renditestarkes Portfolio zu etablieren; viele Investmentopportunitäten bleiben links liegen. Daher haben Anleger mit zunehmender ESG-Fokussierung von Fondsanbietern begonnen, explizit auch Fonds nachzufragen, die keine ESG-Kriterien beachten.
In diesem Kontext haben sich sogenannte Anti-ESG-Fonds (auch: Non-ESG-Fonds oder Sündenfonds) etabliert. Doch was genau sind Anti-ESG-Fonds?
Definition „Anti-ESG-Fonds“
„Anti“ bedeutet dagegen sein bzw. eine gegnerische Einstellung gegenüber eine Person oder Sache haben. Überträgt man dies auf Fonds, bietet sich folgende Definition an:
Ein Anti-ESG-Fonds ist ein Fonds, dessen Anlagestrategie darauf ausgerichtet ist, gezielt in Unternehmen zu investieren, die von ESG-Fonds typischerweise ausgeschlossen werden (z.B. Tabak, Cannabis, Erdöl, Kohle, Verteidigung, Glücksspiel).
Wesentliches Merkmal des Anti-ESG-Fonds (auch: Non-ESG-Fund oder Sündenfonds) ist das gezielte Investieren in Anti-ESG-Unternehmen. Die Anlagestrategie ist regelmäßig darauf ausgerichtet, Sektoren wie Tabak, Alkohol, Verteidigung und Fossile Energien zu bespielen.
Keine Anti-ESG-Fonds sind Fonds, welche nach rein finanziellen Kriterien selektieren, und sich als Ergebnis dieser Selektion lediglich ein Schwerpunkt in sogenannten Anti-ESG-Sektoren ergibt. Denn sie sind in ihrer Anlagestrategie frei und können, sollte es sich als sinnvolles Investment erweisen, auch in typische ESG-Titel investieren.
Anti-ESG-Fonds am US-Markt
In den USA werden unter anderem die folgenden beiden Anti-ESG-Fonds angeboten. Deutschen Investoren sind diese jedoch nicht zugänglich.
B.A.D. ETF von BAD Investments
Vice Fund von USA Mutuals
Der B.A.D. ETF von BAD Investments ist ein US-Fonds, der Ende 2021 aufgelegt wurde. Seine Anlagestrategie ist die Nachbildung des EQM BAD Index. Der Index umfasst US-Unternehmen aus den Bereichen: Wetten, Alkohol, Cannabis und Medikamente (Pharmazeutika und Biotechnologie). Der Asset Manager des Fonds gibt sich als hip: „we don’t think like a typical suit and we sure as hell don’t dress like one.“
Der Vice Fund von USA Mutuals ist ebenfalls ein US-Fonds und wurde Mitte 2021 initiiert. Er ist, anders als der B.A.D. ETF, ein aktiv gemanagter Fonds und hat zudem ein breiteres Anlagespektrum. Der Vice Fund (auf deutsch: Sündenfonds) investiert weltweit in Unternehmen aus den Bereichen Verteidigung, Glückspiel, Tabak und Alkohol. Diese Branchen hätten, so der Fonds, aufgrund ihrer fundamentalen Stärken Jahrhunderte überdauert.
Ist der Hard Value Fund ein Anti-ESG-Fonds?
Der Hard Value Fund von van Grunsteyn (Anteilsklasse R dist. - WKN: A3D1ZP) (Marketing-Anzeige) ist ein deutscher Aktienfonds, der sich finanzielle Nachhaltigkeit zur Maxime gesetzt hat. Der Fonds investiert wertfrei, um kontinuierlich gute Erträge zu erzielen und die Vermögenssubstanz der Investoren zu schützen. Wertfrei bedeutet, dass typische ESG-Titel genauso wichtige Bestandteile des Portfolios darstellen können wie beispielsweise die Sektoren Tabak, Cannabis, Verteidigung, Atom, Fossile Energie und Mining.
Das Asset Management wendet diverse Analysemethoden an, um Unternehmen mit Substanz, gesundem Cashflow und hohen und stetigen Dividenden zu identifizieren. Aufgrund dieser Anlaysen allokiert der Fonds derzeit vorwiegend in Bereiche, in die ESG-Fonds nicht investieren dürfen. Denn hier finden sich derzeit viele Titel mit guten Bewertungen.
Patrick Grewe, Asset Manager: „Als Hauptgrund der positiven Bewertungsniveaus unserer aktuellen Kernbereiche sehen wir den seit vielen Jahren anhaltenden, starken Fokus der Investmentbranche auf ESG-Themen. Dadurch fanden große Kapitalbewegungen weg von Branchen wie Tabak oder Verteidigung statt. In fundamentaler Hinsicht ist das aus unserer Sicht keineswegs gerechtfertigt.“
Ein Anti-ESG-Fonds ist der Hard Value Fund nicht. Denn es steht dem Asset Management frei, unabhängig von ESG-Kriterien zu allokieren. Sollten sich künftig die Aussichten beispielsweise im Tabak- oder Verteidigungssektor verschlechtern, könnte der Fonds die Gewichtung herabsetzen oder gar nicht mehr in diese Sektoren investieren.
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